J.HAYDN

Der Domherr von Santa Cueva in Cádiz, gab für die Karfreitagsfeierlichkeiten des Jahres 1787 bei Joseph Haydn eine Komposition über die sieben letzten Worte Jesu Christi in Auftrag. Haydn musste der Auftrag reizvoll erscheinen. Denn wie der Komponist später selbst berichtete, wurde in dem unterirdisch angelegten Kirchenbau mit einem besonders effektvollen Ritus des Gnadentods Jesu gedacht:
"Mauern, Fenster und Pfeiler der Kirche waren vollständig mit schwarzem Stoff bespannt, und nur eine einzige, von der Mitte der Decke herabhängende Lampe hob ein wenig dieses feierliche Dunkel auf. Mittags wurden alle Türen geschlossen, und die Musik setzte ein. Nach einem passenden Präludium stieg der Bischof auf die Kanzel, sprach eines der sieben Worte und erläuterte es. Danach stieg der Bischof für jedes weitere Wort immer wieder auf die Kanzel, und nach jeder Ansprache spielte das Orchester. Diesen besonderen Umständen musste meine Komposition Rechnung tragen."
Den sieben Worten entsprechend komponierte Haydn sieben Adagio-Sätze, eine Introduktion und ein ebenso "Introduzione" genanntes Zwischenspiel vor dem 5. Wort. Das einzige Presto steht am Schluß und ist mit "Il Terremoto" überschrieben - Das Erdbeben.