ROBERT SCHUMANN

Das Jahr 1842 war Schumanns legendäres erstes Kammermusikjahr. Zwischen Juni 1842 und Februar 1843 entstanden die drei Streichquartette, das Klavierquintett, das Klavierquartett, die Fantasiestücke für Klaviertrio und zuletzt die Variationen für zwei Klaviere, zwei Celli und Horn. Diese Serie könnte fast wie der Beginn einer systematischen Erforschung des Reiches der Kammermusik verstanden werden. Interessant erscheint in diesem Zusammenhang, dass Schumann für einen Teil dieser Entdeckungsreise den Weg einer schrittweisen Reduktion wählte, auf dem er vom Quintett op.44 (September) über das Quartett op.47 (Oktober) zu seinem ersten Trioversuch (Dezember) gelangte.

Bisher standen im Mittelpunkt der Kammermusik des 19. Jahrhunderts vor allem Streichquartett- und Klavierwerke. Mit seinem Klavierquintett op. 44 schuf Schumann erstmals eine Kombination dieser beiden wichtigen Gattungen, in der er die pianistische Brillanz mit dem vierstimmigen Streichersatz zu einem konzertierenden Ganzen vereinte.

Das Quintett wurde in seiner außergewöhnlichen Vitalität und Leidenschaft zum Auslöser für eine Reihe weiterer romantischer Quintette, darunter jene von Johannes Brahms und natürlich die beiden Quintette von Antonin Dvorák.