Musik und Bildende Kunst Zyklus 2008/2009
Angelo CAROSELLI:
"Der Hl. Wenzeslaus, Herzog von Böhmen" (1627/32)
G. FRESCOBALDI (1583-1643): | Sonata a tre (um 1623) |
J. S. BACH: | Cembalokonzert f-moll |
G. F. HÄNDEL: | Sonate D-Dur für Violine u. Cembalo |
F. COUPERIN: | 9. Concert Royal: Apotheose de Lully |
Huguette DREYFUS, Cembalo | |
Eduard MELKUS, Barockvioline | |
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Michael STÜVE, Barockvioline | |
Eri OTA, Barockviola | |
Martin HORNSTEIN, Violoncello | |
Michael WOLF, Kontrabaß |
Zum Programm:
In unserem Bestreben Malerei mit Musik der selben Periode zu konfrontieren und zum Vergleich zu bieten, ist in
diesem Konzert wieder eine besonders günstige Auswahl gelungen:
A. Caroselli (1585 -1652) und G. Frescobaldi (1583 - 1643) sind nicht nur Altersgenossen - sie sind auch
beide mit Rom verbunden! Selbst die Werke sind fast zeitgleich - Caroselli's "Hl. Petrus" um
1620 - Frescobaldi's Sonaten a tre um 1623.
Der Direktor der Gemäldesammlung Hofr. Dr. Karl SCHÜTZ wird in der Pause zu dem Gemälde führen, das durch
seine Größe besonders auffällig ist und außerdem erst vor kurzem vollständig restauriert worden ist.
Frescobaldi ist uns vor allem als Orgel- und Cembalomeister bekannt; so wird auch Mme. Dreyfus zusätzlich
zur Triosonate eine seiner Toccaten spielen.
J.S. Bach, Händel und Couperin umrahmen diesen Kern unseres Programms.
Bachs dramatisches f-moll Cembalo-Konzert, Händels strahlende Violinsonate D-Dur - wohl die berühmteste
seiner Sonaten - und Couperins "Apotheose de Lully". Diese "Apotheose" ist ein ganz einzigartiges Werk; sie
ist in die "Concerts royal" eingereiht, stellt aber ein überaus originelles Beispiel von Programm-Musik dar. Lully
konzertiert mit seinen Freunden am Fuße des Parnass. Merkur schwebt herab und verkündigt ihm die
Autnahme in den Himmel. Darüber erhebt sich Gram und Zorn bei den "Konkurrenten" bis Apollo selbst erscheint
und Frieden stiftet. Zum guten Ende musizieren Lully mit Corelli - als Geiger und Komponisten ursprünglich
Gegner - friedlich miteinander.
Mit diesem Konzert feiern wir auch den 80. Geburtstag von Mme. HUGUETTE DREYFUS (am 30. November). Sie
ist die berühmteste Cembalistin Frankreichs - wenn nicht der ganzen Welt.
In Mulhouse im Elsaß geboren, zog sie mit ihrer Familie schon früh nach Paris, wo sie in einem wundervollen
Apartement am Ufer der Seine lebt. Huguette Dreyfus hat als Solistin, aber auch als gesuchte Kammermusikerin
die ganze Welt bereist, ihre Partner waren u.a. der weltberühmte Geiger Henryk Szeryng, der Flötist
Christian Lardè, Paul Kuentz mit seinem Kammerorchester, usw. Mit Eduard Melkus und der Capella Academica
Wien verbindet sie seit über vierzig Jahren eine enge Partnerschaft.
Die Liste der Plattenaufnahmen - die meisten davon mit Preisen ausgezeichnet - ist lang: Man darf ruhig
behaupten fast das gesamte Repertoire für Cembalo hat sie aufgenommen Als gesuchte Pädagogin wirkte Huguette
Dreyfus an den Conservatoires von Paris und Lyon und in vielen Meisterkursen. So ist sie nicht umsonst zum
Chevalier der Ehrenlegion, Commandeur des Ordens pour le merite und Offizier des Arts et des lettres
ernannt worden. Sie wurde auch mit dem Großen Ehrenzeichen um Verdienste um die Republik
Österreich ausgezeichnet.
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Peter Paul RUBENS:
"Ferdinand III. mit dem Kardinalinfanten Ferdinand vor der Schlacht bei
Nördlingen"
S. SCHEIDT: | Symphoniae und Tänze (1644) |
A. VIVALDI: | Konzert h-moll für vier Violinen und Streicher |
W. A. MOZART: | Serenata Notnturna D-Dur KV 339 |
Andante für Flöte KV 315 | |
Rondo für Solovioline C-Dur KV 373 | |
L.v.BEETHOVEN: | Romanze F-Dur Op.50 |
Meinhart NIEDERMAYR, Flöte | |
Tamara FRANZOVA, Cembalo | |
Eduard MELKUS, Violine | |
CAPELLA ACADEMICA | |
Leitung: Eduard MELKUS |
Zum Programm:
Wieder gelingt es Musik aus derselben Zeit wie das Gemälde zum Erklingen zu bringen.
In der Pause führt Dir. Hofr. Dr. Karl SCHÜTZ zu dem Gemälde von P.P. RUBENS "Begegnung Ferdinand III. mit
dem Kardinalinfanten Ferdinand vor der Schlacht bei Nördlingen (1634/35).
Dieses großformatige Gemälde hält ein Ereignis aus dem dreißigjährigen Krieg fest: Die Begegnung der beiden
Habsburger vor der Schlacht, die mit einem Sieg der kaiserlichen Truppen endete.
Die Musik Samuel Scheidts ist sicher in eben dieser Zeit entstanden - wenn auch die Drucklegung und
Veröffentlichung erst 1644 erfolgte. Sie spiegelt in manchen Sätzen den kriegerischen Karakter der
Zeit wieder.
Auch Mozarts Serenate notturna gibt sich durch den Gebrauch der Pauken kämpferisch und Vivaldis Konzert
für vier Violinen in h-moll ist schon in seiner ersten Themenbildung mit der aufsteigenden Quarte
recht agressiv.
Versöhnlich dagegen erklingen das Rondo in C-Dur für Solovioline und Orchester und die herrliche F-Dur
Romanze Op.50 von L.v. Beethoven für Violine und Orchester.
Auch in diesem Konzert feiern wir einen "großen" Geburtstag:
EDUARD MELKUS ist im September 80 Jahre alt geworden.
Er ist nicht nur der Begründer der CAPELLA ACADMICA (1966), leitete seit 1967 die Albertina-Konzerte, die
er 1997 in das Kunsthistorische Museum überführte - er war seit 1946 -inspiriert von Prof. Josef Mertin -
aktiv mit der Aufführungspraxis und der Verwendung der alten Instrumente im Originalzustand tätig.
Melkus spielte als Erster Geiger Bach-Solosonaten, Mozart - und Haydn Violinkonzerte auf der "Barockgeige";
unter Mitwirkung seiner CAPELLA ACADEMICA dirigierte Harald Goertz schon 1966 die ersten Mozart-Opern mit
Originalinstrumenten ("Entführung" und "Cosi fan tutte"), Melkus selbst 1982 die erste Haydn-Oper
("La vera costanza"). Viele Plattenaufnahmen belegen seine Tätigkeit.
Darüber ist sein Einsatz als Solist und Interpret moderner Violinkonzerte (österr. Erstaufführung von
Bartok- Violakonzert, der Violinkonzerte von Wellesz, Berg, Krenek usw) fast vergessen worden, wie auch
seine Wiederentdeckung des Schumann- Violinkonzertes, des Reger-Konzertes und zahlreicher Konzerte der
Vor-Klassik.
Als Solist und Kammermusiker, als Dirigent und Musikwissenschaftler hat Melkus in allen Bereichen seiner
geliebten Musik gewirkt und hat dies bis zum heutigen Tag fortgesetzt.
Er ist mit dem österreichen Großen Silbernen Ehrenzeichen und dem französischen "Offizier des arts et
des lettres" ausgezeichnet worden, sowie mit zahlreichen Ehrenmitgliedschaften und Schallplattenpreisen. Sein
Name fehlt in keinem der großen neueren Musiklexika.
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Tiziano Vecellio, gen. TIZIAN:
"Zigeunermadonna" (um 1510)
Michael HAYDN: | Divertimento D-Dur(1785) für 2 Hörner und Streicher |
Marco CARA (um 1470 - um 1525): | Frottola; "Non è tempo" |
Costanzo FESTA (1480 - 1545): | "Ave Maria" |
"Salve Regina" | |
JOSQUIN DE PRES (um 1440 - 1521): | "Ave Maria" - 4 stimmig |
"Benedica es" | |
"Ave Maria" - 6 stimmig | |
W.A. MOZART: | Divertimento F-Dur KV.247 ("1. Lodronische Nachtmusik") |
Eduard MELKUS, Violine | |
Kimiko HAGIWARA, Sopran | |
CAPELLA ACADEMICA WIEN | |
Eri OTA, Violine | |
Robert NEUMANN, Violine | |
Martin HORNSTEIN, Violoncello | |
Masae SUZAKI, Kontrabaß und Viola da gamba | |
Harald SCHLOSSER, Chalumeau | |
Hermann EBNER, Horn | |
Gottfried PFAFL, Horn |
Zum Programm:
Im dritten Konzert dieser Saison wird Tizians "Zigeunermadonna" mit Musik des Venezianers Marco Cara begleitet, einer unbeschwerten volkstümlichen Komponition, die beweist, dass nicht alle "Alte Musik" heilig und zu intellektuell befrachtet ist;
dann allerdings folgen Marien-Motetten von Festa und Josquin:
Festa war einer der ersten Italiener, der den kontrapunktischen Stil der Niederländer übernahm. Josquins frommes "Ave Maria" und das prachtvolle sechsstimmige "Bendedicta es" gehören zu den schönsten Kompositionen nicht nur dieses Meisters sondern der ganzen Zeit.
Abgerundet wird das Programm durch Divertimenti von Michael Haydn und W. A. Mozart - Serenaden, die meist abends im Freien zu festlichen Anlässen aufgeführt wurden.
Der Eingangsmarsch diente dem Aufzug der Musiker und dem Herbeilocken der Festgäste. Michael Haydns Komposition ist den Besten seines Bruders Joseph und jenen Mozarts ebenbürtig. Vergessen wir nicht, dass wir ihm die deutsche Messe "Hier liegt vor Deiner Majestät" verdanken!
Mozarts Divertimento ist eigentlich ein verkapptes Violinkonzert - voll Charme und Witz in den Ecksätzen und innig gefühlten langsamen Sätzen.
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Jacopo Chimenti, gen. EMPOLI:
"Susanna im Bade" (1600)
L.v. BEETHOVEN: | Klaviertrio B-Dur Op.11 "Gassenhauer-Trio" |
O. di LASSO (um 1532-1594): | Motette |
J. HAYDN: | Arie der Rosina "Mich verließ der Undankbare" aus "La vera Constanza" |
PAUSE | Führung mit Dr. Gabriele Helke |
J. HAYDN: | Recitativ und Arie der Rosina "Misera" aus "La vera Constanza" |
W.A. MOZART: | Klaviertrio E-Dur KV 542 |
Kammersängerin Sylvia GESZTY, Sopran | |
Luciano CERRONI, Klavier | |
Eduard MELKUS, Violine | |
Paola CAVALLINI, Violine | |
Eri OTA, Viola | |
Pietro STELLA, Violoncello | |
Harald SCHLOSSER, Klarinette |
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Michelangelo Merisi, gen. CARAVAGGIO:
"Rosenkranzmadonna" (1606/07)
J. HAYDN: | Streichquartett F-Dur op.3 Nr.5 ("Serenaden-Quartett") |
Heinrich Ignaz Franz BIBER: | Aus den Rosenkranzsonaten Sonata I ("Mariae Verkündigung") Preludio, Thema con variatio, Finale Eri OTA Sonata X ("Kreuzigung")/Scordatur: g-d-a-d Sonata, Thema con variatio, Terremoto Robert NEUMANN Sonata XI ("Auferstehung")/Scordatur: g-g-d-d Sonata, Passacaglia über "Surrexit Christe Hodie", Adagio Eduard MELKUS |
PAUSE | Führung mit Dir. HR Dr. Karl SCHÜTZ |
Michael PRAETORIUS: | Instrumentalkanzonen (um 1610) |
F. SCHUBERT: | Rondo A-Dur für Solovioline und Streicher |
Rudolf SCHOLZ, Orgelpositiv | |
Eduard MELKUS, Violine und Barockvioline | |
Eri OTA, Barockvioline | |
Robert NEUMANN, Barockvioline | |
Kathleen YOUNGERMAN, Barockviola | |
Gerald SONNECK, Violoncello | |
Masae SUZAKI, Kontrabass |
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Johannes VERMEER van Delft (1632-1675):
"Die Malkunst" (um 1665/1666)
Cl. MONTEVERDI: | Motette |
J. J. FUX: | Sinfonia in D |
J. H. SCHMELZER: | Sonata in F |
Kaiser LEOPOLD I: | Valletto |
H. I. BIBER: | Sonata "Representatio Avium" |
J.H. WAGENSEIL: | Concertino für Cembalo Es-Dur |
A. CORELLI: | Sonata Op.V-Nr.11 E-Dur |
CAPELLA ACADEMICA WIEN | |
Leitung:Eduard MELKUS |
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Domenico FETTI:
"Jakobs Traum" (um 1619)
J. HAYDN: | Sonate es-moll für Violine und Klavier ("Jakobs Traum") |
R. SCHUMANN: | Drei Phantasiestücke Op.73 für Violoncello und Klavier |
J. DEMUS: | Variationen G-Dur "Les Tournesols" für Klaviertrio |
"Prière"für Violoncello u. Klavier | |
C. FRANCK: | Prélude, Choral et Fugue |
Jörg DEMUS, Klavier | |
Eduard MELKUS, Violine | |
Rudolf LEOPOLD, Violoncello |
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